Wednesday 12 April 2017

Ostern in Nordirland



Ostern war immer ein Anlass für die Menschen ihre ersten Ausflüge in ihren neuen Kleidern zu unternehmen. Dazu gehörte traditionell auch ein Hut, ohne den ein Osterausflug gar nicht denkbar gewesen wäre.

 
Man zeigte und zeigt was man hat und das besonders in den Tagen um Ostern, wo der Frühling geradezu dazu einlädt, sich in der freien Natur aufzuhalten. Viele Menschen unternahmen übrigens einen Tagesausflug nach Bangor, in die Stadt in der ich lebe. Auch heute noch finden dort am Ostermontag die weitaus bekannten Osterparaden statt, die inzwischen in ein umfassendes Freizeit- bzw. Vergnügungsangebot eingebunden sind: bunte, enthusiastische Darstellungen von Tänzern, Straßenkünstlern, Tanzgruppen und prächtig gestalteten Festwagen.


Belfast Telegraph, 14.April 2009
Das hübsche Hafenstädtchen Bangor - Ausflugsziel für Viele an Ostern
 
Während heute Schokoladeneier in großen Mengen gegessen werden, waren es früher Enteneier, die man in Nordirland am Ostersonntag aß. Es gab sogar Wettbewerbe wer die meisten Eier essen konnte. Eine andere Tradition war es (ähnlich wie in Deutschland auch) hart gekochte Eier anzumalen. Allerdings wurden in Nordirland auf die Eier Gesichter gemalt, die man dann einen Hügel hinunter rollen ließ.

Heute noch in den USA aktuell


Am Ostermontag fanden und finden auch immer noch zahlreiche Ausstellungen, Jahrmärkte und Volksfeste statt. Es gibt zig Angebote speziell für die ganze Familie und Wettbewerbe wer den besten Hut und / oder das beste bemalte Ei hat.







Ostern markiert aber auch aus politischer Sicht einen Wendepunkt in der nordirischen Geschichte. Am 10. April 1998 wurde in Belfast ein Abkommen von der Mehrheit der politischen Parteien Nordirlands unterzeichnet. Dieses Abkommen, da am Karfreitag unterschrieben, ist als das „Good Friday Agreement“ in die Geschichte eingegangen und ist der Grundstein für den Frieden in Nordirland. (Darüber hatte ich schon einmal berichtet.)



Vielleicht ist es auch noch interessant zu wissen, dass es sich beim Karfreitag um einen sogenannten „bank holiday“ handelt. Bank holidays sind im Unterschied zu „public holidays“ lediglich Feiertage an denen die Banken nicht arbeiten. Obwohl die meisten Menschen an diesen Tagen nicht arbeiten müssen, gibt es keine einheitliche gesetzliche Regelung auf Bezahlung für diese Tage. Die Bezahlung von Feiertagen und Urlaub ist immer abhängig vom Arbeitsvertrag des Einzelnen bzw. dem gewerkschaftlich ausgehandelten Tarifvertrag!



3 comments:

  1. So einen wunderschönen Hut würde ich auch tragen. Wieder mal sehr interessant deren Geschichte. Traditionen sind was tolles.

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  2. Ich mag Traditionen, stell mir das Ostereier Wettessen auch echt lustig vor, obwohl ich dann bestimmt die Nacht in einem Anderen Zimmer verbringen würde als mein Schatz;)

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  3. Es ist sehr interessant mal zu erfahren wie Ostern in anderen Ländern gefeiert wird.
    So ein Eierkullern ist bestimmt auch ganz lustig.
    Ich wünsche dir ein schönes Osterfest.
    Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen

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